Wochentörn mit der Aquastar 5

EINE WOCHE UNTERWEGS IN DEN

PROVINZEN FRIESLAND / GRONINGEN MIT DER  „AQUASTAR 5“ (Gruppe Lewitzki)

Die Besatzung  bestand aus 5 Personen. Da es alle „Herren im gesetzteren Alter“ sind, entschieden wir uns für die „AQUASTAR 5“, da sich fünf separate Schlafkabinen an Bord befinden. Insgesamt können 12 Leute auf dem Boot übernachten

(1 x 4 Schlafplätze im Bugbereich, 1 Doppelstock-Koje im vorderen und achteren Bereich, sowie zwei Kabinen mit Doppelbetten im achteren Bereich).

Das Boot ist sehr komfortabel ausgerüstet. Zwei Duschen, zwei Toiletten, 2 Kühlschränke, 4-Platten Elektroherd, Mikrowelle, Heizung und Warmwasserversorgung.

Ausserdem befindet sich ein Generator an Bord, um die Stromversorgung zu gewährleisten, falls kein Landanschluss vorhanden ist.  Bug- und Heckstrahler sorgen für eine gutes Handling des Bootes.

Als besonders angenehm empfanden wir den festen, geschlossenen Fahrstand mit der freien Sicht in den Salonbereich des Schiffes. Somit war der Schiffsführer von den Aktivitäten im Salon nicht ausgeschlossen.

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Die Tagesrouten verliefen wie folgt:

Tag 1: Übernahme des Bootes und Abfahrt in Heerenveen um die Mittagszeit.

Via Heerenveen Kanal / Akkrum / Princess Margriet Kanal nach Princenhof / Oude Venen. Fahrzeit (inkl. Teepause) ca. 5 Stunden

Im Gebiet Oude Venen an einer Insel festgemacht und übernachtet.

Tag 2: Oude Venen / Princess Margriet Kanal / van Starkenborg Kanal nach Groningen. Fahrzeit inkl. Brücken und Schleusen: ca. 6,5 Stunden.

In Groningen direkt in der Stadt festgemacht, in unmittelbarer Nähe des Yachthafens um die Sanitäreinrichtungen (Duschen) nutzen zu können.

Liegegeld f. eine Nacht inkl. Stromanschluss ca. € 25.-

Tag 3: Groningen / van Starkenborg Kanal / Reitdiep / Zoutkamp.

Liegeplatz „Passantenhafen“ vor der Brücke. Fahrzeit ca. 5,5 Stunden.

Liegegeld f. eine Nacht ca. € 22.-; Sanitärgebäude vorhanden.

Direkt am „Passantenhafen“ befinden sich mehrere kleine Restaurants, ein Supermarkt (frische Brötchen) befindet sich im Ort (5 Minuten Fussweg).

Tag 4: Zoutkamp / Dokkumer Dijp / Dokkum. Fahrzeit ca. 4,5 Stunden.

Liegeplatz direkt im Ort vor der ersten Brücke. Landanschluss und Sanitärgebäude vorhanden. Liegegeld für eine Nacht inkl. Landanschluss ca. € 20.-

Tag 5: Dokkum / Dokkumer Ie / rund um Leeuwarden / Langdeel / Wergea (Warga).

Fahrzeit ca. 5 Stunden. Liegeplatz ca. 400 m vor der Brücke im Ort an einer kleinen Bootswerft mit Landanschluss und Sanitärgebäude. Liegegeld für eine Nacht inkl. Landanschluss und Sanitäreinrichtung ca.€ 12.-

Es empfiehlt sich nicht durch den Ort zu fahren, da die Brücke recht schmal ist (5 Meter / Bootsbreite 4,20 Meter) und der Kanal nach der Brücke doch recht eng und kurvig wird.

Tag 6: Wergea / Grouw / Princess Margriet Kanal / Terzoolstersluis / Sneeker Meer/ Wester Bregesleat / Langwerder Feart / Skarkster Rien / Tjeuker Meer /

Insel Marchjepolle. Fahrzeit ca. 5 Stunden.

Der Liegeplatz befindet sich auf der Südwestseite der Insel. Auf der Insel befindet sich keine „Infrastruktur“, lediglich auf der SE-Seite befindet sich ein Müllcontainer. Ein herrlich ruhiger, idyllischer Liegeplatz.

Tag 7: Marchjepolle / Broeresleat / De Kunder of de Tsjonger / Engelenfeart / Heerenveen. Fahrzeit ca. 3,5 Stunden.

Gesamtfahrzeit ca. 35 Stunden (inkl. Brücken / Schleusen und Fahrpausen), Verbrauch ca. 6 Liter Diesel / Stunde Fahrzeit (inkl. teilweise Betrieb Generator).

Hier finden Sie eine Google-Map der Route.

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Ein paar nützliche und wissenswerte Informationen:

Die meisten Brücken die durchfahren wurden, sind per Video fern überwacht und werden bei Annäherung entsprechend geöffnet. Meistens befindet sich vor den Brücken ein Anlegeplatz (Dalben) mit einer Ruf-Einrichtung. Danach dauert es ein paar Minuten bevor die Brücke sich öffnet.

Brückendurchfahrten in kleinen Ortschaften werden direkt durch einen Brückenwärter bedient und die Durchfahrt kostet ca. € 1,50. – Kleingeld bereithalten ! –

In Leeuwarden z.B. werden € 6,50 für alle Brücken fällig, zahlbar an der ersten Brücke. Der Brückenwärter hat eine Angelroute mit einem Holzschuh dran, in dem das Brückengeld während der Durchfahrt kassiert wird.

Die direkt bedienten Brücken haben Öffnungszeiten meistens von 09:00 – 12:00 (13:00) Uhr und von 13:00 (14:00) bis 17:00 / 18:00 Uhr.

Lichtzeichen an der zu öffnenden Brücke:

rot               Durchfahrt verboten(nicht möglich)

rot-grün       Brückenöffnung wird vorbereitet

grün             Durchfahrt erlaubt

Es kann auch passieren,  dass die Brücke geöffnet ist, aber die Ampel trotzdem rot zeigt. Dann wird erst der Gegenverkehr durchgelassen !  Ausserdem immer langsam an die Brücke heranfahren, um gegebenenfalls noch mal vor der Brücke umzudrehen bzw. sicher (platzmässig) manövrieren zu können. Wenn die Durchfahrt freigegeben ist, zügig – mit angepasster Geschwindigkeit – die Brückendurchfahrt passieren.

(Dauert es dem Brückenwärter zu lange, kann es schon mal passieren das er einem die Brücke vor der Nase wieder zu macht !)

Sind die Brücken (Eisenbahn / Autobahn) für die Durchfahrt hoch genug, darf trotz roter Ampel die Brücke durchfahren werden – Rechts Fahrgebot !!! –

Für die ersten Brückendurchfahrten empfiehlt es sich, die Fender an beiden Seiten des Bootes auszubringen. Nach einiger Übung, und wenn man sicher genug ist, geht es auch ohne das Ausbringen der Fender.

Liegt man in einer Schleuse hinter einem Binnenschiff, sollte man erst das Binnenschiff aus der Schleuse auslaufen lassen und genügend Abstand halten, da das Schraubenwasser der Binnenschiffe doch recht kräftig ist, wenn sie Fahrt aufnehmen.

Grundsätzlich gilt das Rechts-Fahrgebot, besonders in Bereichen, die auch von der Berufsschifffahrt genutzt werden. In schmalen Kanälen ist es ratsam, die Mitte des Fahrwassers einzunehmen und bei Gegenverkehr langsam an die rechte Fahrwassersite zu fahren, um sich dann gefahrlos zu passieren.

Desweiteren ist in schmalen und engen Kanälen die Geschwindigkeit auf 6 bzw. 8 km/h beschränkt. Dieses wird durch entsprechende Tafeln angezeigt. Diese Geschwindigkeit ist notwendig, da man tlws. sehr dicht an festgemachten Booten vorbeifährt und auch Sog und Wellenschlag vermeiden soll.

Frischwasser kann in den meisten „Passantenhäfen“  zum Preis von € 0,50 pro 100 ltr. nachgefasst werden (Münzautomat – Kleingeld !). Die Landanschlüsse für die Stromversorgung werden ebenfalls meistens über einen Münzautomaten bedient.

Ebenso befinden sich auf der beschriebenen Route genügend Möglichkeiten einzukaufen (wo kann man, ausser in Holland,  direkt vor einem LIDL-Markt festmachen ?).

Bleibt man während der Tagestour für zwei, drei Stunden in einem Ort liegen, z.B. für einen Spaziergang / Ortsbesichtigung, sind keine Liegegebühren fällig.

Diese werden meistens erst ab 17:00 / 19:00 Uhr fällig, wenn man über Nacht bleibt.

Abschliessend bleibt zu sagen, das es eine sehr erholsame Art von Urlaub ist, mit 8 – 10 km/h über die Kanäle zu schippern, abends irgendwo in einem kleinen Dorf oder auf einer kleinen Insel auf dem Boot zu übernachten.