Reisebericht Stammtisch Lütringhausen
Route: Heerenveen – Heeg – Workum – Hindeloopen – Stavoren – Sneek – Heerenveen
Ein Herren-Stammtisch aus Olpe im Sauerland trat im Mai 2012 mit einer 16-köpfigen Crew seine alljährliche Stammtisch-Tour auf den führerscheinfreien Yachten AQUASTAR 12 und MERCURIUS an. Nachfolgend dürfen wir Ihnen den Reisebericht dieser Mannschaft vorstellen:
Am Freitagnachmittag konnten wir pünktlich um 17:00 Uhr in HEERENVEEN unsere Crew auf die beiden Schiffe (per Losverfahren) aufteilen, um anschließend unser Gepäck sowie den noch wichtigeren Proviant in den großzügigen Staufächern unterzubringen. Nach einer freundlichen und ausführlichen Bootseinweisung schipperten wir völlig entspannt bei guter Laune für rund 2 Stunden nördlich in Richtung AKKRUM. An einer westlich gelegenen Insel kurz vor TERHERNE machten wir für die Nacht fest und konnten unser heimisches Grillgut sowie frisches Fassbier aus Krombach bei einem Bilderbuch-Sonnenuntergang bestens genießen. Wir hatten eine gelöste Stimmung an Bord und saßen noch bis in den späten Abend in großer Runde im Salon der „Mercurius“ beisammen. Platztechnisch war das auch mit 16 Leuten durchaus noch akzeptabel und obendrein sehr gemütlich – es fehlte uns an nichts.
Vom „Entengeschnatter“ und „Möwengeschrei“ kurz vor 07:00 Uhr geweckt, breitete sich schnell ein herrlicher Kaffeeduft an Bord aus und holte somit auch den letzten Kameraden aus seiner Koje. Jeder wollte mit seiner Tasse nun schnell auf Deck, um einen ersten Blick über das neblige Wasser mit einem Sonnenaufgang ´par excellence` zu erhaschen – einfach traumhaft, der Tag hat kaum begonnen und alle haben bereits etwas gewonnen!
Nach ausgiebigen Frühstück legten wir nun am Samstagmorgen gegen 09:00 Uhr von unserem kleinen Eiland ab und fuhren über die Terkaplester Puollen, Snitser Mar, Langwarder Wielen und Hegemer Mar in Richtung HEEG. Gegen Mittag konnten wir im Passantenhaven Heegerwal einen sehr schönen Liegeplatz für den Landgang finden. Unsere Mittagspause verbrachten wir im gemütlichen Restaurant am Kanal. Am kleinen Sandstrand in unmittelbarer Nähe des Passantenhafens wurden diverse Wettkämpfe ausgetragen, natürlich jeweils die Besatzungen der Schiffe gegeneinander. Ein kühles Heineken für alle Sportler war hier das I-Tüpfelchen auf einen sehr schönen Nachmittag bei reichlich Sonnenschein.
Wieder zurück an Bord steuerten wir in westlicher Richtung über Hegemer Mar und Grutte Gaastmar die schöne Stadt WORKUM am IJsselmeer an. Nach einem kleinen Stadtrundgang und kurzer Wartezeit bei Kaffee und Gebäck aufgrund der Brückenöffnungszeiten, hatten wir eine wunderschöne Stadtdurchfahrt ohne viel Betrieb, die mit dem Passieren einer Schleuse als Zufahrt zum Ijsselmeer endete. Unsere Kapitäne gaben sich keine Blöße und manövrierten unsere größeren Yachten fehlerfrei durch Stadt und Schleuse – daher unser Tipp: Einfach ganz langsam und konzentriert sowie umsichtig fahren, und niemand kommt ins Schwitzen. Beim Schleusen müssen die Kameraden als Bootsleute helfen, das versteht sich aber eigentlich von selbst.
Jetzt hatten wir das bekannte IJSSELMEER unterm Kiel und eine steife Brise um die Ohren. Jetzt hatte man auch das Gefühl mit einem Schiff unterwegs zu sein, was nicht unbedingt jedermanns Sache ist. Aber die gute halbe Stunde bis nach HINDELOOPEN hat jeder gut überstanden und spätestens nach dem Ankunfts-Aperitif war das flaue Gefühl in der Magengegend schnell wieder verschwunden.
Nun galt es sich frisch zu machen und mit unserer großen Crew eine gemütliche Einkehrmöglichkeit zu finden, was uns auch schnell geglückt ist. Bei einigen Gläschen Wein (oder Heineken) und fangfrischem Schollenfilet konnten wir noch lange diesen wunderschönen Bootstag Revue passieren lassen.
Kurz nach dem Frühstück schipperten wir noch einmal im Küstenbereich des Ijsselmeeres Richtung STAVOREN. Das Befahren des IJsselmeers ist nur mit entsprechender Erfahrung (oder min. Bootsführerschein) sowie bei guter Witterung zu empfehlen. Wenn es hier richtig stürmisch ist, sollte man von seinem Vorhaben absehen, denn schließlich will man sich nicht in Gefahr begeben. Eine Absprache vor Ort ist darüber hinaus ebenfalls erforderlich, damit man das Kartenmaterial hierfür erhält. In Stavoren findet man ebenfalls einige urige Kneipen und Etcafes. Ein Spaziergang am Sandstrand des IJsselmeers soll sich immer lohnen, sagt man – aber wir sind ja schließlich auf „Männer-Tour“ und nicht in den Flitterwochen!.
Die letzte Etappe führte uns nach SNEEK. Nach einer schönen und interessanten Stadtdurchfahrt machten wir im Yachthafen „De Domp“ für die letzte Nacht fest. Eine Partie Minigolf mit Spezialeinlagen war nochmals eine Herausforderung für die jeweiligen Besatzungen. Sneek bietet eine Menge Geschäfte und gastronomische Betriebe, die hinreichend besucht werden könnten, aber wir bevorzugten den letzten Abend an Bord unserer Yachten zu verbringen, denn hier sitzt man auf dem Achterdeck mit seiner Gruppe einfach urgemütlich beisammen – das kann uns keine Kneipe dieser Welt liefern.
Am anderen Morgen hieß es dann Kurs auf Heerenveen zu nehmen – unseren Heimathafen erreichten wir in gut 2 Stunden. 16 Matrosen hatten wieder festen Boden unter den Füßen, schade es hätte gern noch etwas weiter gehen können.
Alle Crew-Mitglieder waren sich einig – eine erlebnisreiche und schöne Stammtischtour ist leider schon zu Ende. Aber wir kommen sicher wieder !